Coniferae

Coniferae

Coniferae, Familie der Zapfenbäume oder Nadelhölzer. Unstreitig eine der wichtigsten Familien des Pflanzenreiches und von gar vielseitigem Nutzen. Viele Arten liefern ausgezeichnetes Bau- und Sägholz, und fast alle enthalten einen Ueberfluß an harzigen Stoffen, aus welchen eine Menge technisch und auch arzneilich angewendeter Producte gewonnen werden. Pech, Terpentin, venetianisches Terpentin gehören darunter; Sandarachgummi kommt von der Thuja quadrivalvis; ein Olibanumähnliches Harz liefert Juniperus lycia, Altingia excelsa eine Art von flüssigem Storax. Einige Juniperusarten haben sehr stimulirende Wirkung, wie z.B. J. Sabina. Die Samen aller sind ölig, und von Pinus Pinea, Cembra, Cambertiana und von Salisburya adiantifolia eßbar. – Vorzugsweise sind die C. in den kälteren und gemäßigten Climaten zu Hause, wo sie gesellig wachsend ausgedehnte Wälder bilden; in den wärmeren Ländern kommen sie nur noch auf Gebirgen vor, wo sie in der Regel die obere Gränze des Baumwuchses bezeichnen. – Viele erreichen als Bäume eine sehr beträchtliche Höhe mit ästigem Stamme; Douglas hat in Californien den bis jetzt höchsten u. schlankesten Baum angetroffen, einen Pinus, 220 Fuß hoch und 60 Fuß im Umfang. – Die Holzbildung der C. stimmt im Ganzen mit der der anderen Dicotyledonen überein, jedoch ist es für dieselben characteristisch, daß, mit Ausnahme weniger in der Nähe der Markröhre liegender Spiralgefäße, das Holz ganz aus Prosenchymzellen (Fasergewebe) besteht, deren den Markstrahlen zugekehrte Wandungen große mit einem Hofe umgebene meist einfach gereihte Tüpfel zeigen; an dieser besonderen Beschaffenheit seiner Elementarorgane kann man das Holz der Zapfenbäume selbst im kleinsten Fragment und auch im fossilen Zustande stets sicher erkennen. – Die Blätter sind bei den C. bekanntlich meist immergrün (nicht bei der Lerche), nadelförmig und starr; sehr selten breit, von Gabelnerven durchzogen, wie die keilförmigen Blätter der in unseren Gärten jetzt nicht selten cultivirten japanischen Ojnko (Salisburya adiantifolia). – Der Fruchtstand ist ein holziger oder fleischiger, manchmal beerenartiger Zapfen. – Die C. zerfallen in mehrere Sippen, welche Cypressineae (Cypressenähnliche), Abietineae (Tannenähnliche), Podocarpeae (Podocarpusähnliche) und Taxineae (Eibenbaumähnliche) heißen. – Bei weitem die wichtigsten Arten für uns enthält die Sippe der Abietineae; es gehören darunter unsere Kiefer od. Föhre (Pinus sylvestris); die Krummholzkiefer (Pinus Pumilio, auf hohen Gebirgen noch über der Baumgränze); die Pinie (Pinus Pinea, an den südeuropäischen Küsten, eßbare Samen); Zirbelkiefer od. Arve (P. Cembra, auf den östl. Alpen, Zirbelnüsse); Weymouthskiefer (P. Strobus aus Nordamerika, jetzt acclimatisirt); Fichte od. Rothtanne (P. Abies L.); Weißtanne oder Edeltanne (P. Picea L.); Lärche (P. Larix L.); endlich Ceder (P. Cedrus L.). Aus der Sippe der Taxineae ist es der Eiben- od. Taxusbaum, Taxus baccata, dessen röthliches geflammtes Holz zu seinen Tischler- und Drechslerarbeiten gebraucht wird; dieser Baum wächst sehr langsam und hat narkotisch giftige Eigenschaften, seine schleimigen Beeren sind jedoch ohne Nachtheil genießbar. Die Sippe der Cypressineae enthält unsern Wachholder, Juniperus communis von dem Beeren und Holz officinell sind und sonst vielfache Verwendung finden; ferner den Sade- od. Sevenbaum, J. Sabina, officinell; den Lebensbaum, Thuja orientalis u. occidentalis, beide in Anlagen als Zierbäume häufig zu sehen, bisweilen auch als lebendige Umzäunungen; endlich die Cypresse des Orients, Cypressus sempervirens. – In der Ziergärtnerei ist in den letzten Jahrzehnten die Anzucht von Coniferen zur Modesache geworden, und man kann nicht bald etwas Zierlicheres, Schöneres und oft Ueberraschenderes sehen, als die in neuerer Zeit in den Handel gekommenen Nadelhölzer theils aus Neuholland u. Nordamerika, theils namentlich auch aus Mexico, wie z.B. Pinus filifolia, Pseudo-Strobus, Devoniana, Russeliana, macrophylla, patula, Montezumae, Ayacahuite, Abies religiosa u.a.m.; dann die Cunninghamien und Taxodineen, Cryptomerien, Podocarpus und Dacrydium; die Araucariaarten; die Cypressus- und Chamäcyparisarten; die Actinostrobeen und die Juniperusarten. Viele derselben halten unsern Winter im Freien aus, andere aber nicht, so namentlich nicht alle mexikanischen Arten, weßhalb diese in Töpfen cultivirt werden müssen, aber im Winter wenig Feuerwärme erhalten dürfen, dagegen im Sommer einen möglichst freien Stand außerhalb des Gewächshauses haben sollen.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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