Honig

Honig

Honig (mel), die bekannte süße Substanz, welche von den Bienen aus dem verschluckten Nektar im ersten glatten Magen bereitet wird, aus welchem sie ihn sogleich nach ihrer Heimkunft in die hierzu bestimmten H.zellen entleeren. Im Herbst oder Frühjahr sammelt man den H. aus den sog. H.waben, indem man ihn entweder bei gelinder Sonnen- oder Ofenwärme ausfließen läßt, oder stärker erwärmt u. preßt. Erstern nennt man Jungfern-H., letztern gemeinen H. Jeder H. ist im Anfang syrupartig flüssig u. wird erst nach längerer Zeit, nachdem sich Krümmelzucker ausscheidet, fester u. körnig. Im Leben u. Handel unterscheidet man: Raas-, Roos- od. Scheiben-H., es ist der noch in den Waben befindliche, und Rein- oder Zucker-H., der in den Waben durchs Alter erhärtete H.; ferner Lindenblüten-H. (Lippitz-H. in Lithauen), welcher während der Lindenblütezeit von den Bienen gesammelt wird; Buchwaizen-H., während der Blüte des Buchwaizen gesammelt, ist grünlich und wird bröcklich; Kraut-H. wird der aus der Gegend von Magdeburg genannt; in Frankreich Narbonnenser- und Gatinois-H., wovon besonders ersterer sehr geschätzt und nach England verführt wird. Der H. wird von den Zuckerbäckern zur Bereitung der Lebkuchen, des Methes etc. verwendet. Als Arzneimittel wirkt er sehr auflösend, gelinde abführend, nährend, fäulnißwidrig und auf alle Ab- und Aussonderungen reizend, wozu aber meistens der gereinigte, abgeschäumte H. (mel despernatum) verwendet wird. Die Verbindung des gereinigten H. mit Essig gibt den Sauer-H. (oxymel simplex); mit Meerzwiebelessig das oxymel squilliticum; mit einem Aufguß von Rosenblättern den Rosen-H. (mel rosatum) etc.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Honig — aus dem Direktverkauf …   Deutsch Wikipedia

  • Hönig — oder Hoenig ist der Familienname folgender Personen: Ari Hoenig (* 1973), US amerikanischer Jazz Schlagzeuger Dov Hoenig, Cutter Eugen Hönig (1873–1945), deutscher Architekt und Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste Franz Josef Hönig (* …   Deutsch Wikipedia

  • Honig — Honig, das Haupterzeugniß der Bienen, eine zuckerreiche, klebrige Substanz, welche sie aus den Nektarien der Blumen und Blüthen gewinnen. Sie sammeln ihn in den Wachszellen, um im Winter davon zu leben; aber der industriöse Mensch beraubt sie… …   Damen Conversations Lexikon

  • Honig — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Honig soll besser für die Gesundheit sein als Zucker. • Das kontinentale Frühstück beinhaltet Honig …   Deutsch Wörterbuch

  • Honig [1] — Honig (Mel), 1) der süße Saft, welchen die Bienen von den Blumen u. Blättern der Pflanzen mit ihrem Rüssel einsaugen, in ihrem Magen verarbeiten u. durch ihren Mund in die erbauten Wachszellen wieder ablegen. Seine Beschaffenheit u. Güte hängt… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Honig — (lat. Mel), der von den Bienen, besonders der Honigbiene (Apis mellifica, s. Bienen), aus den Nektarien der Blüten gesammelte, in ihrem Körper verarbeitete und in besondere Zellen des Bienenstockes entleerte süße Saft. Die aus dem Stocke… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Honig — Sm std. (8. Jh.), mhd. honec, honic n., ahd. honag n., as. honeg Stammwort. Aus g. * hunanga n. Honig , auch in anord. hunang n., ae. hunig n., afr. hunig. Dieses aus ig. * kṇəko Adj. goldfarben in ai. kāñcaná n. Gold , Adj. golden , auch Name… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Honig — Honig: Der Honig ist nach seiner Farbe als »der ‹Gold›gelbe« benannt worden. Das altgerm. Substantiv mhd. honec, ahd. hona‹n›g, niederl. honing, engl. honey, schwed. honung ist z. B. mit griech. knēkós »gelblich, saflorfarben« und aind. kāñcana …   Das Herkunftswörterbuch

  • Honig [2] — Honig, Gustav, Pseudonym für Joh. Christ. Friedr. Schulz …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Honig — Honig, gelblicher oder bräunlicher Süßstoff, den die Bienen aus den Blumen und reifen Früchten sammeln, in ihrem Organismus verarbeiten und in ihrem Wachsbau (Waben) aufbewahren. Berühmt der H. aus Anis , Akazien , Lindenblüte. Der beste der… …   Kleines Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”