Befruchtung [2]

Befruchtung [2]

Befruchtung, künstliche, der Blumen. Sie beruht auf der Erfahrung, daß das Uebertragen des Blumenstaubes, welcher in den Staubbeuteln enthalten ist, auf die Narbe des Staubweges in frisch aufgeblühten Blumen die Keimfähigkeit der im Eierstock zur Reise kommenden Samen bewirkt. Diese Uebertragung kann künstlich geschehen mittelst seiner Pinsel, Federmesser u. dergl. m., es nehmen jedoch nur ganz nahe verwandte Gattungen, meist nur die Arten und Spielarten einer und derselben Gattung diese künstliche Befruchtung an; bei solchen aber ist man nicht selten im Stande, mit ihrer Hilfe Samen zu erzielen, welche oft die schönsten Bastarde (Hybride, daher Hybridation) nach Form, Farbe und Geruch liefern. Es gibt ganze Gattungen und sehr viele Arten, welche leicht verbastardiren, z.B. Rhododendron, Azalea, Primula, Passiflora, Mimulus, Dianthus, Cineraria, Petunia, Rosa u.a.m., bei anderen will es nur schwer oder gar nicht gelingen. Wesentlich ist, den richtigen Moment zu treffen und keine anderen Blumen derselben Art als nur die künstlich befruchteten in der Nähe blühen zu lassen. In erster Beziehung muß vor allem verhindert werden. daß die Narbe nicht schon Blüthenstaub aufgenommen habe, noch ehe die Blume ganz offen gewesen, was durch vorsichtiges Oeffnen der Blumenkrone und Ausschneiden der Staubbeutel in den meisten Fällen leicht bewerkstelligt wird. Der Blüthenstaub von einzelnen Arten behält vorsichtig aufbewahrt bisweilen Monate und über 1 Jahr lang seine Wirksamkeit. Den Arabern ist dieß sowie die Möglichkeit der künstl. B. bei der Dattelpalme schon lange vor Linné, dem Erfinder dieser B.slehre, bekannt gewesen. Vergl. Neuberts Gartenmagazin, Jahrgang 1848, Stuttgart.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Befruchtung [1] — Befruchtung nennt man in der Physiologie die Einwirkung eines männlichen Zeugungsstoffes auf einen weiblichen Fruchtkeim, wodurch in dem letztern eine eigene Lebensthätigkeit erweckt und derselbe zur Ausbildung eines selbstständigen lebenden… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Befruchtung — (Foecundatio), 1) (Physiol.), der Vorgang im organischen Leben, vermöge dessen zu Fruchtkeimen, welche in eigenen Organen gebildet sind, ein anderer Stoff (Zeugungsstoff), welcher eine eigenthümliche, die in dem Keime schlummernde, Leben… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Befruchtung — Befruchtung, die Anregung des weiblichen Keims zur weitern Entwicklung durch den männlichen Zeugungsstoff (bei den Tieren: Samen, Sperma), wozu sich meist die Übertragung desselben auf das weibliche Geschlecht (Begattung) nötig macht. Bei vielen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Befruchtung — Befruchtung, zur ⇒ Sexualität gehörender, durch Plasmogamie und meist unmittelbar darauf folgender Karyogamie gekennzeichneter Verschmelzungsvorgang, bei dem zwei geschlechtlich unterschiedliche haploide Zellen, meist Gameten, miteinander zu… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Befruchtung — ↑Fekundation, ↑Fertilisation, ↑Imprägnation, ↑Insemination, ↑Konzeption, ↑Kopulation …   Das große Fremdwörterbuch

  • Befruchtung — Insemination (fachsprachlich); Schwängerung; Konzeption (fachsprachlich); Empfängnis * * * Be|fruch|tung [bə frʊxtʊŋ], die; , en: Vereinigung von männlicher und weiblicher Keimzelle: künstliche Befruchtung. Syn.: ↑ Empfängnis. * * * …   Universal-Lexikon

  • Befruchtung — Ein Spermium und eine Eizelle zu Beginn der Besamung und kurz vor der Befruchtung …   Deutsch Wikipedia

  • Befruchtung — Besamung, Bestäubung, Eibefruchtung; (Biol.): Fekundation; (Med.): Fertilisation; (Med., Zool.): Insemination. * * * Befruchtung,die:〈VereinigungvonSamen u.Eizelle〉a)〈Tiere〉Besamung–b)〈Menschen〉Empfängnis;Konzeption(med);auch⇨Begattung(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Befruchtung und Einnistung der Eizelle —   Damit es zu einer Schwangerschaft kommt, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: Vor, während oder kurz nach dem Eisprung muss es zum Geschlechtsverkehr gekommen sein, damit die in den Eileiter gewanderte Eizelle befruchtet werden kann.… …   Universal-Lexikon

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