Cölestiner

Cölestiner

Cölestiner, 1. Orden der, gestiftet 1254 von Peter von Murrone (s. Cölestin V.), erhielt von Urban IV. Benedicts Regel, 1264 von Gregor X. Befreiung von der Jurisdiction der Bischöfe und vom Zehenten. 1293 wurde Sulmona auf dem Majella Hauptkloster u. mit der Papstwahl ihres Stifters legten die C. ihren früheren Namen der Einsiedler des hl. Damian oder von Murrone ab. Mit bedeutenden Vorrechten und durch Onuphrius mit Satzungen bedacht, verbreitete sich der Orden trotz seines verunglückten Reformationsversuches zu Monte-Casino rasch in Italien, durch Philipp den Schönen in Frankreich, wo er Vorrechte und Freiheiten königl. Secretäre erhielt und Deutschland, wo er durch die Reformation unterging. Die unter einem eigenen Provincial stehenden franz. C. erhielten 1617 neue Satzungen, welche bis zur Revolution befolgt wurden. Gegenwärtig hat der Orden, welcher in Italien neben der Abtei Sulmona noch um 1730 etwa 96 Klöster oder Priorate zählte, nur noch wenige Mitglieder. 2. C. oder vielmehr »arme Cölestinereremiten« nannte sich eine Anzahl italien. Franziskaner-Spiritualen, welchen der Stifter der eigentlichen C. erlaubte, nachdem er Papst geworden, nach dem Urbilde ihres Stifters zu leben. Er gab ihnen den P. Liberatus zum Superior und im 13. Jahrh. breiteten sie sich in den meisten Ländern Europas aus.


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  • Cölestiner — Cölestiner, 1) Cölestiner Minoriten, s. Barfüßer f), vgl. Barfüßer n); 2) Cölestiner Benedictiner, gestiftet von Peter von Serana (Peter von Murrhone) 1254, im Gebirge von Majella für strenges Einsiedlerleben, 1265 von der Gerichtsbarkeit der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Cölestīner — Cölestīner, um 1258 von dem Einsiedler Petrus vom (Berge) Murrhone in den Abruzzen gestiftete, angeblich 1264 durch Urban IV. bestätigte, aber erst durch jenen Petrus als Papst Cölestinus V. (s.d.) zur Blüte gebrachte Kongregation der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Cölestiner — Cölestīner, Mönchsorden der Einsiedler des heil. Damianus, von Peter von Murrhone, nachmaligem Papst Cölestin V., um 1254 nach der Regel der Benediktiner gestiftet, hat gegenwärtig noch wenige Klöster. Tracht weiß mit schwarzer Kapuze und… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Cölestiner — Die Cölestiner bildeten einen Orden innerhalb der römisch katholischen Kirche, den Ordo Sancti Benedicti Coelestinensis, Ordenskürzel: OSBCoel, auch: Congregatio Coelestinensis. Entstanden ist der Orden als eine Unterabteilung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Cölestīner-Eremīten — Cölestīner Eremīten, s. Franziskaner …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Cölestīner, der — Der Cölestīner, des s, plur. ut nom. sing. ein Mönch aus dem Cölestiner Orden. Diese Mönche sind weiter nichts als reformirte Bernhardiner, welche der Papst Cölestin der Fünfte im Jahre 1244 reformirte, daher sie auch nach ihm benannt worden …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Cölestiner — Cö|les|ti|ner [tsø...] vgl. ↑Zölestiner …   Das große Fremdwörterbuch

  • Arme Einsiedler-Cölestiner — Arme Einsiedler Cölestiner, so v.w. Minoriten Cölestiner, s. u. Franciscaner …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Burg Oybin — Oybin Berg Oybin Höhe 514 m Lage Sachsen (Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Oybin — Oybin Berg Oybin Höhe 514 m Lage Sachsen (Deutschland …   Deutsch Wikipedia

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