Durst

Durst

Durst, das Verlangen zu trinken, wird sowohl durch häufige Einführung fester Nahrungsmittel, welche zu ihrer Verdauung der Feuchtigkeit bedürfen, als durch rasche Verdunstung der vorhandenen Flüssigkeit durch Haut und Lungen erregt. Das Gefühl des D.es wird durch die Schleimhautnerven des Schlundes und der Speiseröhre vermittelt; die Schleimhaut des Mundes, Rachens, auch der Luftwege wird trocken und heiß, und falls das Bedürfniß nicht gestillt wird, so erfolgt unter zunehmendem Fieber, Dickerwerden und Stocken des Blutes, Entzündung u. Brand des Magens u. der Luftwege der qualvollste Tod des Verdurstens, der schneller eintritt als der Hungertod. – Fieber, Entzündungen, Durchfälle und Wassersucht, besonders aber die Harnruhr, bewirken eine krankhafte Steigerung des D.es durch die erhöhte Ausdünstung u. Ausscheidung von Flüssigkeit. Das einzige Mittel, den D. zu stillen, ist das Wasser; doch ist mit Kohlensäure geschwängertes, überhaupt säuerliches Wasser wirksamer, als reines, besonders in Fiebern. Die Aufnahme des Wassers kann auch durch die Haut geschehen, daher das Bad durststillend ist. – Das Verlangen zu trinken kann auch künstlich gesteigert werden durch Gewohnheit, durch Reizung der Schleimhaut der Speisewege mittelst stark gesalzener und gewürzter Speisen, durch den Reiz gewisser Getränke, besonders der geistigen.


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  • Durst — [dʊrst], der; [e]s: Bedürfnis zu trinken: großen Durst haben; seinen Durst löschen, stillen. Syn.: ↑ Brand (ugs.). Zus.: Bierdurst, Kaffeedurst. * * * Dụrst 〈m. 1; unz.〉 1. Trinkbedürfnis 2. 〈fig.〉 drängendes Verlangen, unbezwingliche Sehnsucht,… …   Universal-Lexikon

  • Durst — Création Janvier 1936 Fondateurs Julius et Gilbert Durst Siège social …   Wikipédia en Français

  • Dürst — ist der Name von Arthur Dürst (1926 2000), Schweizer Geograph und Kartenhistoriker Marianne Dürst geb. Kundert (* 1961), Politikerin aus dem Schweizer Kanton Glarus siehe auch: Durst (Begriffsklärung) …   Deutsch Wikipedia

  • Durst — Sm std. (9. Jh.), mhd. durst, ahd. durst, thu(r)st, as. thurst Stammwort. Aus wg. * þurstu m. Durst (eigentlich Dürre ), auch in ae. þurst. Daneben steht gt. þaurstei, das ein Abstraktum zu einem * þursta vertrocknet, durstig zu sein scheint;… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Durst — Durst, imp. of {Dare}. See {Dare}, v. i. [1913 Webster] || …   The Collaborative International Dictionary of English

  • durst — dùrst išt. Dùrst ir įsidūriau su ãdata į pir̃štą …   Bendrinės lietuvių kalbos žodyno antraštynas

  • Durst — Durst: Das gemeingerm. Substantiv mhd., ahd. durst, got. Þaúrstei, engl. thirst, schwed. törst gehört zu der unter ↑ dürr dargestellten Wortsippe und bedeutete demnach ursprünglich »Trockenheit (in der Kehle)«. Es steht neben dem altgerm. Verb… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Durst — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Durst ist schlimmer als Hunger …   Deutsch Wörterbuch

  • Durst — Durst, ein allen Thieren gemeines Bedürfniß, die verlorenen Feuchtigkeiten durch neue, durch den Mund aufzunehmende zu ersetzen. Bei mehreren Thieren ist es vom Speisebedürfniß (Hunger) wenig od. nicht getrennt; Vögel trinken überhaupt nicht viel …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Durst — (lat. Sitis), das Gefühl, durch welches das Bedürfnis des Organismus nach Wasser zum Bewußtsein gebracht wird. Der D. kennzeichnet sich als eine unangenehme Empfindung in der Schleimhaut des Schlundkopfes und der Mundhöhle, vorzugsweise des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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