Mönchsschrift

Mönchsschrift

Mönchsschrift, die aus altröm. und goth. Buchstabenzügen gebildete scharfeckige gothische Schrift, in welcher die Mönche die Handschriften u. Urkunden bis in die Zeit der Reformation hinein schrieben und welche beim Vergleich mit den ältesten Drucken auf den ersten Blick als die Mutter unserer heutigen deutschen Druckschrift erkannt wird. Staunenswerther Fleiß und saubere Gleichförmigkeit ist noch an vielen M.en des 18. Jahrh. zu sehen, wo die mühsam zu schreibenden goth. Schriftzüge übrigens den gerundeten latein. od. der vereinfachten deutschen Schrift gewichen waren. Im Mittelalter übten sich die Einbildungskraft und der Kunstsinn der Schreiber vor allem an den Eingängen der Kapitel und an den Anfangsbuchstaben durch die verschlungensten Schnörkeleien, gemalte und ungemalte Verziehungen u. diese sind noch heute trotz der Vervielfachung der Schriftarten Muster bei Verzierung von Prachtausgaben, lithographischen Arbeiten, Ehrendiplomen, wichtigen Urkunden u.s.w. – Vergl. Miniaturmalerei, Missale.


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  • Mönchsschrift — ist eine Bezeichnung für die gebrochene »gotische« Schrift des 13. bis 16. Jahrhunderts, die gewöhnlich als Textura bezeichnet wird und in Messbüchern besonders stark ausgeprägt ist (deshalb manchmal auch Missaltype oder Missalschrift… …   Deutsch Wikipedia

  • Mönchsschrift — (Gothische Schrift, Neugothische Schrift), im gemeinen Leben die seit dem 5. Jahrh. durch Einmischung gothischer Buchstaben u. Buchstabenzüge aus den alt römischen Buchstaben gebildete (scharfeckige Minuskel ) Schrift. Ihr allgemeiner Gebrauch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mönchsschrift — (gotische, neugotische Schrift), Schriftgattung der Urkunden und Handschriften des Mittelalters vom 13.–16. Jahrh., deren Besonderheit neben Verzierungen und Schnörkeln eine eckige, gebrochene, winkelreiche Gestaltung der Buchstaben ist (sogen.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Mönchsschrift — Mönchsschrift, eine fette got. Schrift, die Handschrift des spätern Mittelalters, aus der röm. Schrift durch die Mönche eckig gestaltet; in Deutschland modernisiert nach der engl. Black letter …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mönchsschrift, die — Die Mönchsschrift, plur. doch nur von mehrern Arten, die en, diejenige eckige Art der Deutschen und Lateinischen Schrift, welche in den mittlern Zeiten üblich war, und deren sich besonders die Mönche in den Abschriften der Bücher zu bedienen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Missaltype — Mönchsschrift ist eine Bezeichnung für die gebrochene »gotische« Schrift des 13. bis 16. Jahrhunderts, die gewöhnlich als Textura bezeichnet wird und in Messbüchern besonders stark ausgeprägt ist (deshalb manchmal auch Missaltype oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Gothische Schrift — Gothische Schrift, 1) die Buchstaben, deren sich die Gothen bedienten; s. Gothische Sprache; 2) die Mönchsschrift; 3) in der neueren Zeit eine der Mönchsschrift (s.d.) nachgebildete Schrift …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Judenmedaillen — Judenmedaillen, goldene u. silberne Schaumünzen, mit Legenden in Mönchsschrift. Sie sind angeblich von einem jüdischen Goldschmied in Prag, nach And. in Strasburg angefertigt, u. die Mönchsschrift darauf wurde gewählt, um ihnen ein… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Töpfer (Berg) — Töpfer Felstor auf dem Töpfer Höhe 582 m ü. HN …   Deutsch Wikipedia

  • Manuzĭo — (Manucci, Manuzzi, Manutius), gelehrte Buchdruckerfamilie. Merkwürdig sind: 1) Aldus Pius M. Romanus (M. der Ältere), geb. 1446 in Bassano, wo er, sowie in Ferrara u. Rom, studirte; wurde Erzieher des Fürsten Albert Pius von Carpi, ging 1482 nach …   Pierer's Universal-Lexikon

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